Jana Sellnow
Martin Perlbach

Hakomi
Körperpsychotherapie

Hakomi

Ursprünge der Hakomi Methode

Die Hakomi-Methode wurde von Ron Kurtz in den 1970er Jahren entwickelt. Kurtz war von unterschiedlichen psychotherapeutischen Schulen und östliche Traditionen inspiriert und integrierte diese in seine Arbeit. Ein prägender Einfluss war die Gestalttherapie, bei der Wert auf das phänomenologische Erforschen der Erfahrung und die Betonung des Hier und Jetzt gelegt wird.

Insbesondere ist die Hakomi-Methode durch Einflüsse des Taoismus und Buddhismus geprägt. Diese Traditionen bringen Ideen wie Achtsamkeit, gegenwärtiges Erleben, Akzeptanz und Mitgefühl ein, die in der Hakomi-Methode zur Förderung des Selbstbewusstseins, der Selbsterkenntnis und des individuellen Wachstums genutzt werden.

Eine weitere Quelle der Hakomi-Methode ist die Körperpsychotherapie, die sich mit der Wechselwirkung von Körper und Psyche beschäftigt. Kurtz erkannte die Bedeutung des Körpers als Ressource für Selbsterfahrung und Veränderung und integrierte körperorientierte Interventionen in die Hakomi-Methode. Dazu gehören unter anderem die Beobachtung subtiler körperlicher Reaktionen und die Arbeit mit körperlichen Empfindungen oder Spannungen.

Auch die systemische Therapie floss in die Entwicklung der Hakomi-Methode ein. Der Stellenwert sozialer Kontexte und Beziehungen für das individuelle Erleben werden in den therapeutischen Prozess mit einbezogen. Dazu gehört unter anderem die Aufmerksamkeit für unbewusste Beziehungsmuster, die im Hier und Jetzt erlebt werden.

Ein weiterer wichtiger Einfluss auf die Hakomi-Methode ist die Achtsamkeitspraxis. Kurtz entdeckte, wie Achtsamkeit die selbstregulierenden Prozesse im Körper unterstützt und Zugang zu unbewussten Erfahrungen und mentalen Mustern ermöglicht. Die Anwendung von achtsamen Gewahrsein befähigt den Klienten, sich bewusst für seine innere Erfahrung zu öffnen und diese zu erforschen.

Nach der Entwicklung der Hakomi-Methode durch Ron Kurtz hat die Methode eine eigene Dynamik entwickelt und wurde von vielen anderen Psychotherapeuten weiterentwickelt und bereichert. Durch ihre individuellen Erfahrungen und Fachkenntnisse haben sie dazu beigetragen, die Hakomi-Methode in verschiedenen Anwendungsbereichen wie Traumatherapie, Paartherapie, Kinder- und Jugendtherapie oder Coaching weiterzuentwickeln und anzupassen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hakomi-Methode eine Synthese aus verschiedenen methodischen Ansätzen ist. Sie vereint Elemente der humanistischen Körperpsychotherapie-Formen und der Achtsamkeitspraxis. Die Vielfalt an Einflüssen gibt der Hakomi-Methode ihre einzigartige Herangehensweise, die auf Selbsterforschung, Bewusstheit und Integration abzielt.

Wirkfaktoren

Die Wirksamkeit der Hakomi-Methode beruht auf ihrer Fähigkeit, transformative Prozesse in drei wesentlichen Bereichen zu fördern: Beziehung, Desidentifizierung und heilende Erfahrungen.

Beziehung: Die Methode legt großen Wert auf die Schaffung einer sicheren und achtsamen therapeutischen Beziehung. Diese Beziehung ermöglicht es dem Klienten, in einem vertrauensvollen Umfeld seine inneren Erfahrungen zu erkunden. Durch die achtsame Präsenz des Therapeuten wird ein Raum geschaffen, in dem der Klient tiefere Ebenen des Bewusstseins erreichen kann, was zu einer verbesserten Selbstwahrnehmung und zwischenmenschlichen Beziehungen führt.

Desidentifizierung: Hakomi unterstützt Klienten dabei, sich von alten, unbewussten Mustern und Glaubenssätzen zu lösen. Durch den Einsatz von Achtsamkeitstechniken können Klienten ihre inneren Erfahrungen beobachten, ohne sich mit ihnen zu identifizieren. Dies ermöglicht eine neue Perspektive auf sich selbst und die eigenen Verhaltensweisen, was zu einer tiefgreifenden persönlichen Transformation führt.

Heilende Erfahrungen: Die Methode nutzt körperorientierte Interventionen, um subtile körperliche Reaktionen und Spannungen zu beobachten. Diese Ansätze helfen, implizite emotionale Themen oder traumatische Erlebnisse zu erkennen und zu heilen. Durch experimentelle Techniken können Klienten neue Verhaltensoptionen erkunden und entwickeln, was zu nachhaltigen Veränderungen und einem gesteigerten Wohlbefinden führt.

Darüber hinaus fördert die Hakomi-Methode die Integration von Erfahrungen aktiv durch den Einsatz vielfältiger experimenteller Techniken. Diese helfen dabei, neue Erfahrungen zu erkunden und weiterzuentwickeln. Auf diese Weise kann der Klient neue Fähigkeiten erlernen und alte Verhaltensmuster verändern, was zu nachhaltigen Veränderungen und einem gesteigerten Wohlbefinden beiträgt.

Um die Wirksamkeit der Hakomi-Methode zu evaluieren, wurden verschiedene empirische Studien durchgeführt. Diese Studien deuten darauf hin, dass die Methode wirksam bei der Bewältigung von traumatischen Erfahrungen, Angststörungen, Depressionen, Beziehungsproblemen und verschiedenen psychosomatischen Beschwerden sein kann.

https://www.hakomi.de/content/86/111/hakomi/forschung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hakomi-Methode mit ihrer achtsamen Praxis, der einfühlsamen Beziehungsgestaltung und der Verbindung von körperlichen sowie experimentellen Ansätzen eine wirkungsvolle Unterstützung für die Stärkung des Selbstbewusstseins und für die persönliche Weiterentwicklung bietet.

 

Die fünf Prinzipien der Hakomi-Methode

Achtsamkeit: Die Praxis der Achtsamkeit ist zentral in der Hakomi-Methode. Sie ermöglicht es Klienten, ihre inneren Erfahrungen bewusst wahrzunehmen und zu erforschen.

Nicht-Einmischung: Dieser Ansatz respektiert den natürlichen Prozess des Klienten und vermeidet jegliche Form von Zwang oder Druck.

Organizität: Die Methode erkennt die natürliche Tendenz des Menschen zur Selbstheilung und Wachstum an und unterstützt diesen Prozess.

Ganzheit: Hakomi betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele und integriert diese Aspekte in den therapeutischen Prozess.

Einheit: Die Methode betont die Verbundenheit aller Dinge und fördert ein Bewusstsein für die Interdependenz von Individuen und ihrem Umfeld.

Tiefenpsychologische Fundierung

Wie viele therapeutische Methoden basiert auch Hakomi auf der Annahme, dass viele unserer Verhaltensweisen und emotionalen Reaktionen von unbewussten Mustern und Glaubenssätzen geprägt sind. Diese Muster entstehen oft aus frühen Beziehungserfahrungen und beeinflussen unser gegenwärtiges Erleben und Verhalten. Die Methode nutzt Achtsamkeit, um diese unbewussten Inhalte ins Bewusstsein zu bringen und zu bearbeiten.

Ein zentraler Aspekt der Hakomi-Methode ist die Arbeit mit körperlichen Empfindungen, die als Zugang zu unbewussten psychischen Inhalten dienen. Durch die achtsame Beobachtung und Erforschung dieser körperlichen Signale können Klienten tiefere Einsichten in ihre inneren Konflikte gewinnen und transformative Veränderungen erleben.

Die tiefenpsychologische Fundierung der Hakomi-Methode zeigt sich auch in der Bedeutung der therapeutischen Beziehung. Diese Beziehung bietet einen sicheren Rahmen, in dem Klienten ihre inneren Erfahrungen erkunden können. Der Therapeut unterstützt den Klienten dabei, unbewusste Muster zu erkennen und neue, gesündere Verhaltensweisen zu entwickeln.

Insgesamt bietet die Hakomi-Methode einen tiefenpsychologisch fundierten Ansatz, der Achtsamkeit, Körperarbeit und psychodynamische Prinzipien integriert, um das Selbstbewusstsein zu fördern und persönliche Transformation zu ermöglichen.

Paartherapie

Unser Ansatz basiert auf dem H.E.A.R.T.-Modell, nach Halko Weiss, einem achtsamkeitszentrierten Ansatz zur Kultivierung bewusster Beziehungen. Unsere Erfahrung zeigt uns, dass Achtsamkeit eine zentrale Rolle in der Schaffung einer erfüllenden Partnerschaft spielt, da sie hilft, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, offen zu kommunizieren und auf eine wertschätzende Weise miteinander zu sein. Vergangene Interaktionen und Verletzungen achtsam zu betrachten, lässt eine mitfühlende Grundlage für das tiefere Spüren des Partners entstehen.

In der Paarberatung bieten wir Ihnen einen Leitfaden die Herausforderungen und Chancen in Beziehungen mit Achtsamkeit, Mitgefühl, Echtheit und Verletzlichkeit anzunehmen und zu meistern und sich als Paar neu zu begegnen.

Manchmal stehen aber auch nicht die offenen Konflikte im Mittelpunkt, sondern Entfremdung oder eingefahrene Interaktionsmuster lassen das Beziehungserleben schal werden.

Bei uns finden Sie einen Raum, in dem Sie Ihre Beziehung neu entdecken können. Durch bewusst gestaltete Interaktionen unterstützen wir Sie dabei neue Nähe zu finden und gemeinsam eine Beziehungsgestaltung zu kultivieren.

Unsere Paartherapie basiert auf dem Prinzip der gegenseitigen Verantwortung für die Paarbeziehung und dem Wunsch, Krisen und herausfordernde Situationen mit Bewusstseins und Interesse zu begegnen. Wir ermutigen Sie, Ihre eigenen Werte und Regeln zu gestalten und zu leben, während wir Ihnen Werkzeuge und Techniken an die Hand geben, um Konflikte zu bewältigen, Kommunikationsmuster zu verbessern und eine tiefere emotionale Verbindung aufzubauen.

Wenn Sie bereit sind, den Schritt zu gehen und Ihre Beziehung zu stärken, kontaktieren Sie uns gerne für einen ersten Termin. Wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrer gemeinsamen Reise zu unterstützen.

 

Hakomi Gruppe

Wir möchten Sie herzlich einladen, an unserer Hakomi Gruppe teilzunehmen. In einer vertrauensvollen Atmosphäre mit maximal sechs Teilnehmenden richten wir unser Augenmerk darauf, persönliche Themen im Kreis der Gruppe zu bearbeiten.

Angeleitete Hakomi-Übungen in Achtsamkeit bieten dabei die Möglichkeit, innere Prozesse zu erkunden und vermitteln die grundlegende Haltung der Hakomi-Methode.

Warum teilnehmen?

Persönliches Wachstum: Möchten Sie sich persönlich weiterentwickeln? Nutzen Sie die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen in der Gruppe, um neue Einsichten zu gewinnen.

Gemeinschaft und Unterstützung: Unsere Gruppe bietet eine unterstützende Gemeinschaft, in der Sie sich verstanden und akzeptiert fühlen können.

Stressbewältigung: Durch angeleitete Hakomi-Übungen in Achtsamkeit können Sie Techniken zur Stressbewältigung erlernen.

Emotionales Verständnis: Teilen Sie Ihre Gefühle in einer sicheren Umgebung und wachsen Sie in ihrem emotionalen Verständnis.

Selbstwertgefühl stärken: Erhalten Sie Rückmeldungen und erlben Sie gegenseitigen Austausch mit andern.

Unser Ziel ist es, in dieser Gruppe sowohl den individuellen Prozess der Selbsterfahrung als auch das tiefere Verständnis füreinander zu fördern. Gruppensitzungen bieten die Chance, von den unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven eines jeden Teilnehmers zu profitieren.

Unser Wunsch ist es, ein Gefühl von Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung in der Gruppe erlebbar zu machen, in dem offenes Zuhören, Reflexion und ein tiefes Eintauchen in persönliche Erfahrungsräume gemeinsam geteilt werden können.

Die Teilnahmegebühr beträgt pro Sitzung 40 €. Eine Abrechnung über eine Heilmittelverordnung für eine psychisch-funktionelle Gruppe im Bereich der Ergotherapie ist möglich. Bitte wenden Sie sich hierfür an Ihren Hausarzt oder Facharzt.

Um ein kontinuierliches und effektives Arbeiten zu gewährleisten, setzen wir eine Teilnahme an mindestens fünf Sitzungen voraus.

Wir laden interessierte Patientinnen und Patienten herzlich ein, sich für einen Platz in unserer Gruppe zu bewerben.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und stehen für Fragen oder zur weiteren Absprache gerne zur Verfügung.

Gruppenleitung: Jana Sellnow & Martin Perlbach

Montags, in unserer Praxis, von 17:30 bis 19:30 Uhr